Fazit zur Beschaffung von Schutzmasken

Man war schlicht nicht vorbereitet und hat es unterlassen sich ausreichend fachlich beraten zu lassen oder wenn ein Rat erfolgt wäre, diesem auch zu folgen.

Man hätte es früher wissen können. Ausreichende Erkenntnis gab es. Ein Auszug der vorliegenden Erkenntnisse:

Neben den ganzen Erkenntnissen gab es das Interdisziplinäres Expertennetzwerk Biologische Gefahrenlagen, der bereits 2003 als Projekt vom Robert Koch-Institut und Bundesamt für Bevölkerungsschutz getragen worden ist. In diesem Projekt gab es mehrere Arbeitsgruppen:

  • AG Lageerkundung/Detektion
  • AG Schutzausrüstung/Dekontamination
  • AG Einsatzgrundsätze, öffentliche Ordnung und Logistik
  • AG Risikokommunikation
  • AG Medizinische Versorgung
  • und ein Forum www.bevoelkerungsschutz.de (nicht mehr verlinkt, da es nicht mehr existiert.

Neben dieser interdisziplinären Arbeit in den verschiedenen Arbeitsgruppen wird die Vernetzung von Experten auf der webbasierten Kommunikationsplattform im Forum www.bevoelkerungsschutz.de betrieben. Auf dieser Passwort geschützten Internetplattform können registrierte Nutzer fachliche Diskussionen in moderierten Foren führen, sich überwichtige Themen und Entwicklungen im Bereich biologischer Gefahren informieren, in Datenbanken recherchieren und in einem Kalender die relevanten Veranstaltungen einsehen. Mit über 700 registrierten Nutzern bildet diese Internetplattform eine fundierte Grundlage für die Vernetzung der Expertisen aus unterschiedlichen Berufen und Disziplinen.

Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 2005 · 48:1055–1057 DOI 10.1007/s00103-005-1123-5 © Springer Medizin Verlag 2005

In diesem Rahmen hat es mehrere Veröffentlichungen gegeben:

Auch wenn man das Interdisziplinäre Expertennetzwerk Biologische Gefahrenlagen bereits eingestellt gewesen war, wäre es bei ausreichend politischen Willen sicherlich kein Problem gewesen mit den alten Daten die Experten (oder einen Teil davon) zur Beratung oder zum Management der Krise hinzuzuziehen. Vermutlich wäre es nicht so teuer und auch noch effektiv und sinnvoll gewesen.

Stattdessen hat man das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medinzinprodukte zusammen mit einem Prüfhaus für Medizinprodukte hinsichtlich der Prüfung bzw. Erarbeitung eines Prüfgrundsatzes für Persönliche Schutzausrüstung beauftragt, ohne dass dort (vermutlich) die notwendige Expertise bestanden hätte. Das Ergebnis spricht für sich. Und das Expertennetzwerk hätte bei weitem mehr als nur Fachkompetenz im Bereich der Persönlichen Schutzausrüstung beitragen können.